Kantonsspital Obwalden • Brünigstrasse 181 • CH-6060 Sarnen • Telefon +41 41 666 44 22 • E-Mail info@ksow.ch
Seit dem 1. Februar 2019 hat das Kantonsspital Obwalden seine Kompetenzen in der Behandlung von geriatrischen Patienten durch eine Fachärztin mit Schwerpunkt Geriatrie erweitert.
Was ist Geriatrie?
Geriatrie ist die medizinische Spezialdisziplin für ältere Menschen, die fachübergreifend in fast allen Fachgebieten der Medizin tätig ist.
Das Alter allein sagt nur wenig über den Gesundheitszustand, die Aktivität und Selbstständigkeit eines Menschen aus. Viel entscheidender für die Gesundheit und Selbstständigkeit eines älteren Menschen sind seine körperlichen Reserven, die Anzahl seiner Erkrankungen, seine soziale Vernetzung und die Erfahrung, mit Schwierigkeiten und Hindernissen im Leben umzugehen. Diese Faktoren finden in der Geriatrie bei der Begleitung gesunder und erkrankter Menschen grosse Beachtung.
Typische, im Alter häufiger auftretende Schwierigkeiten, sind Gebrechlichkeit, Verwirrtheit, Stürze, Schwindel, Inkontinenz, Einsamkeit und Ängste. Die Geriatrie stellt sich diesen Herausforderungen und behandelt in enger Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachdisziplinen und therapeutischen Diensten.
Geriatrisches Arbeiten zielt darauf ab, die Phase der Abhängigkeit von Pflege und Therapie so kurz wie möglich zu halten. Bei akuten Erkrankungen beginnt die rehabilitative Arbeit zur Wiederherstellung von Funktion und Selbstständigkeit bereits in den ersten Tagen des Spitalaufenthaltes.
Früher Einsatz lohnt sich
Ältere Menschen sind in hohem Mass gefährdet, durch eine akute Erkrankung dauerhaft pflegebedürftig zu werden. Durch reduzierte körperliche und psychische Reserven kann schon eine vergleichsweise harmlose und gut behandelbare akute Erkrankung (Grippe) zu schwerwiegendem Verlust der Selbstständigkeit und Mobilität führen. Der Verlust von Muskelmasse ist schon nach wenigen Tagen Bettlägerigkeit und reduzierter Nahrungsaufnahme enorm. Im Gegensatz zu jüngeren Menschen kann dieser Verlust an Muskeln oft nicht wieder aufgeholt werden.
Der Sturz, der zu einer Fraktur des Oberschenkels, Beckenrings, Wirbelkörpers oder Armes geführt hat, ist im Alter ein massgebendes Ereignis und in der Regel durch verschiedene Probleme begründet. Nur die umfassende Auseinandersetzung mit den individuellen Gegebenheiten des Patienten und seinen Ressourcen ergibt eine auf den Patienten zugeschnittene Behandlung der Fraktur. Durch die geriatrische Akutrehabilitation kann in vielen Fällen nach ausreichender Behandlungs- und Erholungszeit eine Rückkehr in die häusliche Umgebung ermöglicht werden.
Die geriatrische Akutrehabilitation beginnt so früh wie möglich und wird schon während der Phase der Akut-Behandlung auch auf Intensiv- und IMC-Stationen gestartet.
Die geriatrische Akutrehabilitation kann je nach Bedarf für 7, 14 oder 21 Behandlungstage durchgeführt werden. Die weitere Behandlung nach Austritt wird gemeinsam mit dem Patienten und seinen Angehörigen erarbeitet und durch das geriatrische Team organisiert.
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